Kirchen

Grosse Kirche (Zernez)

Die grosse Kirche der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Zernez wird «Baselgia Gronda» oder auch «Baselgia San Mauritius» genannt. «Baselgia Gronda» heisst ganz einfach «Grosse Kirche». Erstmals erwähnt wir die Kirche Ende des 13. Jahrhunderts. In den Jahren 1607-1609 wurde die «Baselgia Gronda» renoviert und erweitert, dies als Stiftung der Familie Rudolf von Planta. Die grosse Kirche wird von der Kirchgemeinde wie auch von der politischen Gemeinde hauptsächlich für grössere Anlässe wie Konfirmationen,Beerdigungen,Gemeinschaftsgottesdienste oder Konzerte genutzt. Die restlichen Gottesdienste der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde finden in der kleineren, beheizbaren Kirche San Bastian statt.

Seit 1883 waren die Kirchgemeinden Susch und Zernez/Brail eine gemeinsame Pastorationsgemeinschaft. Seit Anfang 2016 bilden die vier Dörfer Brail, Lavin, Susch und Zernez zusammen die Kirchgemeinde Zernez, welche Mitglied des Colloquium Engiadina Bassa/Val Müstair und der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden ist.

Kirche San Bastian (Zernez)

Die Kirche San Bastian ist seit ihrer Renovation in den Jahren 1949-1952 die Winterkirche der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Zernez. Der Chor der  kleineren Kirche in der Fraktion Zernez  wurde um 1490 erbaut. Lange wurde sie als Abstellraum zweckentfremdet. Erst seit der Renovation der Kirche in den Jahren 1949-1952 wird die Kirche San Bastian regelmässig für die Sonntagsgottesdienste genutzt.

Während den letzten Jahren haben sich auch die Sommergottesdienste vermehrt in die kleinere, beheizbare Kirche verlagert. So hat sich die Kirche San Bastian in der Gemeinde Zernez mit der Zeit zur eigentlichen Hauptkirche gemausert.

Seit 1883 waren die Kirchgemeinden Zernez/Brail und Susch eine Pastorationsgemeinschaft. Seit Anfang 2016 bilden die vier Dörfer Brail, Lavin, Susch und Zernez zusammen die Kirchgemeinde Zernez, welche dem Colloquium Engiadina Bassa / Val Müstair und der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden angehören.
Die „Baselgia Gronda“ mit Friedhof und Kirche San Bastian sind über dem Dorf eine Einheit und sind neben dem Schloss Planta-Wildenberg ein weiteres Symbol für die Gemeinde Zernez.

Kirche San Tumesch (Brail)

Die Gottesdienste in Brail feiern die Mitglieder der Kirchgemeinde Zernez in der 600 Jahre alten Kirche „San Tumesch“. Die Thomaskirche war seinerzeit eine wichtige Kirche für die 14 Häuser der Fraktion Brail, begleitete aber auch viele Pilger auf ihrem Weg vom Unter- ins Oberengadin. Spätestens seit dem Anfang der Pastorationsgemeinschaft der Kirchgemeinden Zernez/Brail und Susch im Jahre 1883 wurde in Brail nur noch einmal monatlich Gottesdienst gefeiert.  Seit Anfang 2016 bilden die vier Dörfer Brail, Lavin, Susch und Zernez zusammen die Kirchgemeinde Zernez, welche Mitglied des Colloquium Engiadina Bassa/Val Müstair und der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden ist. Dies ist auch der Zeitpunkt ab dem in Brail nur noch 3 Gottesdienste gefeiert werden, dies an Ostern, Erntedank und Silvester. Selbstverständlich werden für Taufanfragen zusätzliche Gottesdienste organisiert.

Ende Mai 2015 haben sich Mitglieder aus allen Fraktionen in Brail getroffen um zusammen das 600. Jubiläum der Kirche San Tumesch zu feiern.

Kirche San Jon (Susch)

Die Kirche San Jon in Susch ist eine reformierte Kirche und dient den Kirchgemeindemitgliedern von Susch als Hauptkirche. Seit 1883 waren die Kirchgemeinden Susch und Zernez/Brail eine gemeinsame Pastorationsgemeinschaft. Seit Anfang 2016 bilden die vier Dörfer Brail, Lavin, Susch und Zernez zusammen die Kirchgemeinde Zernez, welche Mitglied des Colloquium Engiadina Bassa / Val Müstair und der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden ist.
Die Kirche San Jon in Susch steht neben der Tuor Planta Susch, so dass der Kirchturm und der Plantaturm eine Einheit bilden, welche unter Denkmalschutz des Kantons Graubünden steht.

Die Kirche wurde letztmals 2018 restauriert.

Kirche San Görg (Lavin)

Die erste Kirche in Lavin ist 1325, nach der Trennung von der Pfarrei Ardez errichtet, und dem Heiligen Georg geweiht worden. Die heutige Kirche ist um 1480 entstanden, nachdem sich Lavin nun auch von Susch gelöst hatte. Aus der gleichen Zeit stammen auch die Wandmalereien, welche die Wappen des Churer Bischofs Ortlieb von Brandis (reg. 1458-1491) sowie dessen Nachfolgers Heinrich V. von Höwen (reg. 1491-1505) tragen. In ihre Amtszeit dürften somit Bau und Ausmalung fallen.

Die Malereien an der Chorwand und im Chor wurden vermutlich von einer oberitalienischen Werkstatt ausgeführt, und markieren stilistisch den Übergang zwischen Gotik und Renaissance. Sie sind mit den Malereien in Sta. Maria/Val Müstair, Pontresina und San Gian in Celerina verwandt, welche alle zwischen 1480 und 1500 entstanden sind.

Es lassen sich zwei verschiedene Künstler ausmachen: Ein Erster für das Gesamtkonzept und dessen Ausführung in den wesentlichen Teilen, ein Zweiter für die dekorative Malerei in den Feldern D, E und G, verschiedene Übermalungen bei den Evangelisten und Kirchenvätern, sowie das Gleichnis der klugen und törichten Jungfrauen. Dazu kommt die Vergrösserung der Majestas Domini (lat. für «Herrlichkeit des Herrn». Dargestellt ist Jesus Christus auf seinem Thron).

1529 schliesst sich Lavin unter Pfarrer Philipp der Reformation an. In der Folge werden die Altäre entfernt und die Malereien übertüncht. Erst 1955/56 wurden die Bilder wieder freigelegt und vor wenigen Jahren grundlegend restauriert. Der Christophorus von 1508 an der Westfassade ist nur sehr schlecht erhalten.

Seit Anfang 2016 bilden die vier Dörfer Brail, Lavin, Susch und Zernez zusammen die Kirchgemeinde Zernez, welche Mitglied des Colloquium Engiadina Bassa/Val Müstair und der Evangelisch-Reformierten Landeskirche Graubünden ist.